Zum Tode von Prof. Dr. P. Johannes Beutler SJ

Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. Dr. P. Johannes Beutler SJ (*3. Oktober 1933 – †6. November 2024). Er hat regelmäßig am Rhein-Main-Exegesetreffen teilgenommen, dabei auch referiert und die Diskussion mit wichtigen Beiträgen bereichert.

Pater Johannes Beutler wurde als drittes von vier Kindern einer Lehrerfamilie in Hamburg geboren. Nach dem Abitur 1952 studierte er zunächst als Priesteramtskandidat der Diözese Osnabrück Philosophie an der PTH Frankfurt Sankt Georgen und trat von dort ins Noviziat der Gesellschaft Jesu in Eringerfeld ein. Es folgten weitere philosophische Studien am Berchmanskolleg, ein zweijähriges Interstiz als Erzieher am Aloisiuskolleg in Bad Godesberg und das Theologiestudium in Frankfurt, wo er zum Priester geweiht wurde. Nach dem Tertiat in Belgien absolvierte er ein Promotionsstudium am päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Im Anschluss begann er seine Lehrtätigkeit an der PTH Frankfurt Sankt Georgen in den Fächern Theologie des NT und Fundamentaltheologie. 1974 wurde er zum ordentlichen Professor für Neues Testament ernannt. Es folgten vielfältige universitäre Tätigkeiten mit etlichen Gastprofessuren und zahlreichen Veröffentlichungen. Zweimal, 1978-1982 und 1992-1996, war er Rektor der PTH, von 1993 bis 2001 Mitglied der päpstlichen Bibelkommission. 1998 wurde er zum Vizerektor der Gregoriana in Rom ernannt, von 2001 bis 2007 war er dort ordentlicher Professor. Nach seiner Emeritierung zog er zurück nach Frankfurt und konzentrierte sich auf bibelwissenschaftliche und pastorale Tätigkeiten. Schon zuvor war P. Beutler immer auch seelsorgerlich tätig, als Bundeskaplan im Bund Neudeutschland, in der Ausländer- und Gefangenenseelsorge und im „Opus Spiritus Sancti“ in Königstein-Mammolshain sowie in der ordensinternen Ausbildung. 2023 folgte der letzte Umzug ins Peter-Faber-Haus nach Berlin Kladow (aus der Traueranzeige des Jesuitenordens).

Der klare exegetische Schwerpunkt von Johannes Beutler war die johanneische Literatur. Er forschte und publizierte vor allem zum Johannesevangelium und zu den Johannesbriefen, auch zur Frage ihres gegenseitigen literarischen und theologischen Verhältnisses. Sein Kommentar zum Johannesevangelium (Freiburg i.Br.: Herder, 2013) wurde ins Englische, Französische, Italienische, Spanische und Portugiesische übersetzt. Noch 2023 publizierte er einen Sammelband mit wichtigen Arbeiten zu den johanneischen Schriften in der Reihe Stuttgarter Biblische Aufsatzbände (Nr. 75) – unter dem Titel “Leben in Fülle”. Das Leben in Fülle hat er nun erreicht, was wir jedenfalls hoffen. Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird P. Johannes Beutler ein ehrendes Gedenken bewahren.

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