Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um sein langjähriges Mitglied Prof. Dr. Rudolf Mosis, der am 16. August 2025 im Alter von 92 Jahren in Trier verstarb. Prof. Dr. Rudolf Mosis wurde am 16. Januar 1933 in Mannheim geboren. Er wuchs in der Heimat seiner Mutter Josefine in Konstanz–Wollmatingen am Bodensee auf und machte dort 1952 das Abitur. Katholische Theologie studierte er an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br., von wo er nach drei Semestern an die Gregoriana nach Rom wechselte. Als Alumnus des Collegium Germanicum et Hungaricum studierte er von 1953 bis 1959 Philosophie und Theologie, 1961 wurde er mit der Dissertation „Der Mensch und die Dinge nach Johannes vom Kreuz“ promoviert. 1958 empfing er in Rom die Priesterweihe. Nach der Kaplanszeit war Rudolf Mosis Repetitor für Philosophie am Erzbischöflichen Konvikt in Freiburg. Ab 1967 studierte er Orientalistik und Altes Testament in Tübingen und wechselte nach drei Semestern als Assistent an das Exegetische Seminar der Universität Freiburg zu Prof. Dr. Alfons Deissler. 1972 wurde er dort mit seiner Studie zur Theologie des Chronistischen Geschichtswerks habilitiert. 1973 erhielt Rudolf Mosis den Ruf auf den Lehrstuhl für Altes Testament im Fachbereich Theologie an der Gesamthochschule Eichstätt. Von Sommer 1975 bis Sommer 1977 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, von 1978 bis 1983 war er Präsident der Kirchlichen Gesamthochschule Eichstätt, die 1980 „Katholische Universität“ wurde. Er hat den Aufbau der Universität vorangetrieben und die kirchenrechtliche Einrichtung als „Katholische Universität“ erreicht. – Am 1. März 1986 nahm Rudolf Mosis seinen Dienst am Fachbereich Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf. 1987 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 1991–1993 war er Dekan des Fachbereichs. 1992 erhielt er von Papst Johannes Paul II. den Titel „Päpstlicher Ehrenprälat“ verliehen. Zum Ende des Sommersemesters 1998 wurde Rudolf Mosis als Professor emeritiert. – Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschungen von Rudolf Mosis lag im Bereich der Untersuchung frühapokalyptischer Texte des Alten Testaments, insbesondere der Eschatologie der Psalmen. Er legte auch einen Kommentar zum Buch Ezechiel und Studien zur Theologie des Chronistischen Geschichtswerks vor. Weitere Veröffentlichungen befassen sich mit den Schöpfungstexten des Alten Testaments, mit prophetischer Literatur, alttestamentlichen Erzählungen und Fragen des Kanons. Die Hochschullehre lag ihm sehr am Herzen: Er galt als beliebter Lehrer, der in den Studierenden die Begeisterung für die Bibel wecken konnte. Im Bereich der Fort- und Weiterbildung der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Seelsorgerinnen und Seelsorger war er über die Universität hinaus lehrend tätig. Sachgerechte Auslegung der Heiligen Schrift war für ihn immer eine Verbindung aus wissenschaftlicher Methode und existenzieller Erschließung. Intellektualität und Spiritualität gingen bei ihm eine produktive Verbindung ein. Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird Rudolf Mosis ein ehrendes Angedenken bewahren.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. Dr. P. Johannes Beutler SJ (*3. Oktober 1933 – †6. November 2024). Er hat regelmäßig am Rhein-Main-Exegesetreffen teilgenommen, dabei auch referiert und die Diskussion mit wichtigen Beiträgen bereichert. Pater Johannes Beutler wurde als drittes von vier Kindern einer Lehrerfamilie in Hamburg geboren. Nach dem Abitur 1952 studierte er zunächst als Priesteramtskandidat der Diözese Osnabrück Philosophie an der PTH Frankfurt Sankt Georgen und trat von dort ins Noviziat der Gesellschaft Jesu in Eringerfeld ein. Es folgten weitere philosophische Studien am Berchmanskolleg, ein zweijähriges Interstiz als Erzieher am Aloisiuskolleg in Bad Godesberg und das Theologiestudium in Frankfurt, wo er zum Priester geweiht wurde. Nach dem Tertiat in Belgien absolvierte er ein Promotionsstudium am päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Im Anschluss begann er seine Lehrtätigkeit an der PTH Frankfurt Sankt Georgen in den Fächern Theologie des NT und Fundamentaltheologie. 1974 wurde er zum ordentlichen Professor für Neues Testament ernannt. Es folgten vielfältige universitäre Tätigkeiten mit etlichen Gastprofessuren und zahlreichen Veröffentlichungen. Zweimal, 1978-1982 und 1992-1996, war er Rektor der PTH, von 1993 bis 2001 Mitglied der päpstlichen Bibelkommission. 1998 wurde er zum Vizerektor der Gregoriana in Rom ernannt, von 2001 bis 2007 war er dort ordentlicher Professor. Nach seiner Emeritierung zog er zurück nach Frankfurt und konzentrierte sich auf bibelwissenschaftliche und pastorale Tätigkeiten. Schon zuvor war P. Beutler immer auch seelsorgerlich tätig, als Bundeskaplan im Bund Neudeutschland, in der Ausländer- und Gefangenenseelsorge und im „Opus Spiritus Sancti“ in Königstein-Mammolshain sowie in der ordensinternen Ausbildung. 2023 folgte der letzte Umzug ins Peter-Faber-Haus nach Berlin Kladow (aus der Traueranzeige des Jesuitenordens). Der klare exegetische Schwerpunkt von Johannes Beutler war die johanneische Literatur. Er forschte und publizierte vor allem zum Johannesevangelium und zu den Johannesbriefen, auch zur Frage ihres gegenseitigen literarischen und theologischen Verhältnisses. Sein Kommentar zum Johannesevangelium (Freiburg i.Br.: Herder, 2013) wurde ins Englische, Französische, Italienische, Spanische und Portugiesische übersetzt. Noch 2023 publizierte er einen Sammelband mit wichtigen Arbeiten zu den johanneischen Schriften in der Reihe Stuttgarter Biblische Aufsatzbände (Nr. 75) – unter dem Titel “Leben in Fülle”. Das Leben in Fülle hat er nun erreicht, was wir jedenfalls hoffen. Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird P. Johannes Beutler ein ehrendes Gedenken bewahren.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um sein langjähriges Mitglied Professor i.R. Dr. Winfried Thiel (1940-2024). Winfried Thiel war von 1992 bis zu seinem Ruhestand 2005 Lehrstuhlinhaber für Altes Testament mit dem Schwerpunkt Exegese und Geschichte Israels an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. 1940 in Cottbus geboren entschied er sich unter den Bedingungen der damaligen DDR für das Studium der Theologie, zunächst am Sprachenkonvikt und später an der Humboldt-Universität in Berlin. Dort promovierte er mit einer wegweisenden Arbeit zur Redaktionsgeschichte des Jeremiabuches. Seine über 1000 Seiten starke Habilitationsschrift „Die soziale Entwicklung Israels in vorstaatlicher Zeit“ konnte nur in Auszügen erscheinen. 1982 folgte Thiel von Ost-Berlin aus einem Ruf der Philipps-Universität nach Marburg – unter den damaligen politischen Bedingungen ein hochriskanter Schritt. 1992 erfolgte die Berufung als Nachfolger seines akademischen Lehrers Siegfried Herrmann nach Bochum. Thiels Qualifikationsarbeiten, denen eine große Fülle weiterer Veröffentlichungen bis ins hohe Alter hinein folgte, beschreiben seine Interessensgebiete – die Prophetie mit besonderem Blick auf die Redaktionsgeschichte sowie die geschichtliche und sozial-geschichtliche Entwicklung des antiken Israel, verbunden mit besonderem Augenmerk auf das deuteronomistische Geschichtswerk, dessen Wert als historische Quelle er durchaus schätzte. Die Herausgeber des Biblischen Kommentars vertrauten ihm die Fortsetzung des von Noth begonnen Königekommentars an und beriefen ihn später selbst in den Herausgeberkreis. Thiels umfassende Kenntnisse des Alten Vorderen Orients und seiner Religionsgeschichte, verbunden mit einer profunden Kenntnis der altorientalischen Sprachwelt, weisen darauf hin, dass er die Auslegung des Alten Testaments konsequent in diesem Horizont verstanden hat. Folgerichtig betreute er über viele Jahre hinweg den alttestamentlichen Teil der Orientalistischen Literaturzeitung. Winfried Thiel verstand sich zuallererst als Anwalt der alttestamentlichen Überlieferung und ihrer Schöpfer und Tradenten. In seinen literarischen und historischen Urteilen wog er sorgsam ab. Das war für ihn zur Selbstverständlichkeit geworden, „weil es dem Selbstverständnis des größten Teils des Alten Testaments entspricht und nicht von außen kommende Interpretationsschemata, seien es dogmatische, seien es philosophische, seien es thematische nach willkürlicher Auswahl, an die Texte heranträgt und sie dadurch ihres eigenen Wortes beraubt.“ (W. Thiel, Alttestamentliche Wissenschaft in Selbstdarstellungen, hg. von S. Grätz u. B.U. Schipper [2007] S. 295). Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird Winfried Thiel ein ehrendes Andenken bewahren. (Aus dem Nachruf von Prof. Dr. Hanna Roose, Bochum)
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um sein langjähriges Mitglied Prof. Dr. Jörg Jeremias, der am 3. Oktober 2024 im Alter von 85 Jahren verstarb. Jörg Jeremias wurde am 15. April 1939 in Göttingen in eine Familie bedeutender Theologen geboren, die enge Verbindungen zu Jerusalem hatte. Zunächst in Jura und Altphilologie eingeschrieben, wandte er sich bald dem Theologiestudium zu, das, wie er selbst schreibt „mit seinen philologischen, historischen, systematischen und praktischen Problemstellungen das bei weitem reichste und umfassendste Studium innerhalb der Geisteswissenschaften ist“ (Alttestamentliche Wissenschaft in Selbstdarstellungen, hg. v. S. Grätz / B.U. Schipper, Göttingen 2007, 251). Er studierte Evangelische Theologie in Göttingen, Zürich und Heidelberg, bis ein Studienjahr an der Yale University sein Interesse für altorientalische Sprachen weckte und zu einer Magisterarbeit über „Rephaim in the Old Testament and rpum in the Ugaritic Texts“ führte. Danach setzte er sein Studium bei Martin Noth in Bonn fort, wo er im Juli 1964 mit einer Arbeit zu alttestamentlichen Theophanietexten promoviert wurde. Parallel dazu legte er das Erste Theologische Examen der Hannoverschen Landeskirche ab. Zu seinen prägenden Lehrern gehörten Gerhard von Rad, Albrecht Götze, der nach seiner politisch motivierten Entlassung in Marburg 1933 in Yale eine zweite wissenschaftliche Heimat gefunden hatte, Martin Noth und schließlich Hans Walter Wolff. Letzterer lud ihn noch im Vikariat ein, sein Assistent zu werden. Jeremias folgte dieser Einladung, zunächst nach Mainz, dann 1967 nach Heidelberg, wo er sich 1969 mit einer Arbeit zu „Kultprophetie und Gerichtsverkündigung in der späten Königszeit“ (WMANT 35, 1970) habilitierte. 1972 wurde er als ordentlicher Professor für Altes Testament an die Evangelisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen. Das Protestantisch-Theologische Institut der Universität Klausenburg, Rumänien verlieh Jörg Jeremias 1992 die Ehrendoktorwürde. Zum Wintersemester 1994/95 folgte er dem Ruf an den Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg, wo er bis zu seiner Emeritierung im September 2005 den Lehrstuhl für Altes Testament innehatte. Einer seiner Forschungsschwerpunkte war die Entstehung und Entwicklung des Phänomens der Schriftprophetie, die im Kontext der Umweltkulturen einzigartige Erscheinung der Sammlung und Überarbeitung von Prophetenworten bis hin zu umfassenden Buchrollen und gar buchübergreifenden Redaktionen. Nach Studien zu Hosea und Amos und deren frühen übergreifenden Redaktionen („Hosea und Amos. Studien zu den Anfängen des Dodekapropheton“, 1996), stellte er in Forschungen zu Joel, Obadja und Deuterojesaja bereits früh Beobachtungen zum mittlerweile breit untersuchten Phänomen der sog. Tradentenprophetie an. Seine Prophetenstudien mündeten in die Kommentierung der ersten sechs der „kleinen Propheten“ Hosea bis Micha für die Reihe Altes Testament Deutsch (Hosea 1985; Amos 1993; Joel, Obadja, Jona, Micha, 2007) sowie die Kommentierung von Nahum (2019) und Habakuk (2022) für den Biblischen Kommentar. Aus seiner Feder stammen außerdem mehrere Forschungsüberblicke („Die Anfänge der Schriftprophetie“, 1996; „Das Wesen der alttestamentlichen Prophetie“, 2006) und unzählige Aufsätze. Mit all dem hat Jörg Jeremias die deutsche und internationale Prophetenforschung auf lange Sicht beeinflusst. Seit seiner Dissertation „Theophanie. Die Geschichte einer altisraelitischen Gattung“ (1. Aufl. 1965; 2. Aufl. 1977) richteten sich seine Forschungsinteressen zudem auf die israelitische Religionsgeschichte im Kontext der Kulturen der sog. Umwelt, was sich in der weiteren Monografie „Das Königtum Gottes in den Psalmen“ (1985) manifestierte. Dazu gehörte auch die Biblische Archäologie, deren Befunde und Deutungen er mit Interesse aufgriff und für seine Forschung fruchtbar machte. Dass ihn hierbei und darüber hinaus ein genuin theologisches Interesse leitete, zeigt sich in den Studien „Die Reue Gottes. Aspekte alttestamentlicher Gottesvorstellung“ (1. Aufl. 1975; 2. erw. Aufl. 1997) und „Der Zorn Gottes im Alten Testament“ (1. Aufl. 2009; 2. Aufl. 2011) sowie in einem Sammelband „Studien zur Theologie des Alten Testaments“ (2015). Eine Summe seiner theologischen Forschungen zum Alten Testament zieht Jeremias’ 2015 erschienene „Theologie des Alten Testaments“. Stets mit philologischer und methodischer Strenge, aber persönlich zugewandt leitete er viele Studierende zum genauen Textstudium an und förderte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sein Schülerkreis hat ihm dafür in einer Festschrift mit dem Titel „Schriftprophetie“ (hg. v. F. Hartenstein / J. Krispenz / A. Schart 2004) zum 65. Geburtstag vielstimmigen Dank und Ehre zuteilwerden lassen. Jörg Jeremias war ein herausragender Forscher und Lehrer mit einem klaren und innovativen exegetischen Blick, der die Quellen des Alten Orients und die Befunde der Biblischen Archäologie umsichtig berücksichtigte und die theologische Tragweite der von ihm erforschten Texte darlegte. Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird Jörg Jeremias ein ehrendes Andenken bewahren. (Aus dem Nachruf von Prof. Dr. Alexandra Grund-Wittenberg und Prof. Dr. Christl M. Maier, Marburg)
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. Dr. P. Norbert Lohfink SJ (*28. Juli 1928 – †23. September 2024). Er war Gründungsmitglied des Rhein-Main-Exegetentreffens und hat viele Begegnungen in diesem Rahmen mit Vorträgen und Gesprächen erheblich bereichert (s. das Themenarchiv). – Pater Norbert Lohfink wurde in Frankfurt a.M. geboren und wuchs dort auf. Nach dem Abitur trat er in den Jesuitenorden ein. Auf die üblichen Studien in Pullach und Frankfurt Sankt Georgen folgte ein Aufbaustudium in Exegese am Biblicum in Rom, wo er 1962 promoviert wurde – während des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Anwesenheit und die Gespräche zahlreicher hochrangiger Konzilsväter bei seiner defensio waren ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Exegese und Bibelhermeneutik in der Katholischen Theologie: Norbert Lohfink führte einer sehr großen Zuhörerschaft vor, was moderne Bibelwissenschaft mit einem katholischen Profil leisten konnte. Das bereitete auch den Weg für die Neufassung der dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei Verbum (1965). Norbert Lohfink begann in Frankfurt Sankt Georgen zu lehren und blieb dort bis 1996, nur unterbrochen von einer Dozentur für vier Jahre in Rom (ab 1966) und regelmäßigen Gastsemestern dort. Seine Forschertätigkeit entwickelte sich kontinuierlich weiter, und seine zahlreichen Publikationen (über 900 Titel) machten ihn zu einem weltweit anerkannten Experten der Bibelwissenschaft. Seine Schwerpunkte waren das Buch Deuteronomium, das Buch Kohelet, die Psalmen und die biblische Theologie. Als Hochschullehrer verstand er es, die Zuhörenden mit der Bibel und ihrer Auslegung in Begeisterung zu versetzen. In wissenschaftlichen Fachdiskussionen argumentierte er präzise und kritisch, stets jedoch freundlich und meist mit einem humorvollen Augenzwinkern. Norbert Lohfink war darüber hinaus im jüdisch-christlichen Dialog engagiert. Seit 2021 lebte er in der Seniorenkommunität Pedro Arrupe in Unterhaching. Von Norbert Lohfinks bahnbrechenden exegetischen und bibeltheologischen Werken seien nur einige genannt: die Publikation der genannten Dissertation (Das Hauptgebot. Eine Untersuchung literarischer Einleitungsfragen zu Dtn 5–11, Analecta Biblica 20, Rom 1963); hermeneutisch-methodische Arbeiten zum jüdisch-christlichen Verhältnis und zum Verhältnis AT-NT (Das Siegeslied am Schilfmeer. Christliche Auseinandersetzungen mit dem Alten Testament, Frankfurt am Main 1965; Der niemals gekündigte Bund. Exegetische Gedanken zum christlich-jüdischen Dialog, Freiburg/Basel/Wien 1989); Kommentar und Studien zu Kohelet (Kohelet, Die Neue Echter Bibel, Würzburg 1980, 4. veränderte Neuauflage 1993; Studien zu Kohelet, Stuttgarter Biblische Aufsatzbände 26, Stuttgart 1998); die fünf Bände Studien zum Deuteronomium und zur deuteronomistischen Literatur (Stuttgarter Biblische Aufsatzbände 8, 12, 20, 31, 38, Stuttgart 1990–2005); Im Schatten deiner Flügel: Große Bibeltexte neu erschlossen, Freiburg/Basel/Wien 1999. Laudatio zum 90. Geburtstag von P. Norbert Lohfink. Traueranzeige des Jesuitenordens. Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird seinem Gründungsmitglied P. Norbert Lohfink ein ehrendes Gedenken bewahren.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. Dr. Erhard S. Gerstenberger (*20. Juni 1932 – †15. April 2023). Er war viele Jahre Mitglied des Teilnehmerkreises und hat das Treffen mit Vorträgen und Gesprächen erheblich bereichert. Als Kollege hat er in Forschung und Lehre wesentliche Beiträge zur alttestamentlichen Wissenschaft und zur Altorientalistik geleistet. – Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Marburg, Tübingen, Bonn und Wuppertal wurde er 1961 an der Universität Bonn mit einer Arbeit über Wesen und Herkunft des apodiktischen Rechts promoviert. 1969-1970 habilitierte er sich in Heidelberg. 1975-1981 war Erhard Gerstenberger Dozent für Altes Testament an der Theologischen Hochschule in São Leopoldo (Brasilien). Von 1981 bis 1997 forschte und lehrte er als Professor an der Philipps-Universität Marburg. – Erhard Gerstenberger war ein ausgewiesener Experte für alttestamentliche Literatur und Theologie und hat zahlreiche wegweisende Arbeiten in diesem Bereich veröffentlicht. Bekannt und geschätzt sind seine Untersuchungen zu den Psalmen und zum Buch Levitikus. Von seiner Zeit in Brasilien her strebte er nach einer Integration der Theologie der Befreiung in die alttestamentliche Wissenschaft und Lehre. Zudem war ihm die Altorientalistik immer ein Anliegen. Noch in hohem Alter verfasste er eine zweite Doktorarbeit in diesem Fach und publizierte sie unter dem Titel “Theologie des Lobens in sumerischen Hymnen: Zur Ideengeschichte der Eulogie” (ORA 28, Tübingen: Mohr Siebeck, 2018). Erhard S. Gerstenberger überzeugte durch seine große fachliche Kompetenz und durch seine mitreißende Freundlichkeit und seine Begeisterung. Das RME wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. Dr. Christa Schäfer-Lichtenberger (*17. Juli 1948 – †26. September 2022). Frau Kollegin Schäfer-Lichtenberger nahm immer wieder am Rhein-Main-Exegesetreffen teil und bereicherte es durch sachkundige Beiträge und Fragen. Der Schwerpunkt ihrer exegetischen Arbeit lag auf den Geschichtsbüchern des Alten Testaments und der deuteronomistischen Literatur, auf der sozialgeschichtlichen Auslegung und den Frauengestalten der Bibel. Das RME wird ihr ein ehrendes Angedenken bewahren.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. em. Dr. in re bibl. Helmut Engel SJ (*13. Mai 1940 – †31. August 2020). Pater Engel, seit 1959 Mitglied des Jesuitenordens, lebte und wirkte lange Jahre an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt (1977 bis 2006). Damit nahm er auch immer wieder am Rhein-Main-Exegesetreffen teil und bereicherte es durch profunde Beiträge und Fragen. Der Schwerpunkt seiner exegetischen Arbeit lag auf den deuterokanonischen Schriften des Alten Testaments: Tobit, Judit, die Makkabäerbücher und das Buch der Weisheit Salomos – sein Kommentar dazu in der Reihe “Neuer Stuttgarter Kommentar Altes Testament” ist ein umfassendes Meisterwerk von bleibendem Rang. Pater Engel war aber auch Organisator und wirkte als Prorektor und Rektor der Hochschule. Ab 2006 wirkte Pater Engel für einige Zeit in Rom als Studienpräfekt am Collegium Germanicum et Hungaricum. Zuletzt lebte er in der Jesuiten-Kommunität in Mannheim. Pater Helmut Engel war ein Alttestamentler von mitreißender Begeisterung, nie scheute er das deutliche Wort, das manchmal erst bei näherem Nachdenken die Tiefe seiner Richtigkeit offenbarte – und dann auch richtig hilfreich war. Strenge und Klarheit gepaart mit verschmitztem Humor, Achtung des Gegenübers und Wohlwollen machten ihn zu einem echten Mensch. Das RME wird ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. (Zum Nachruf der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt am Main)
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um Prof. Dr. Hans-Christoph Schmitt (*11. November 1941 – †6 . Juli 2020). Für viele Jahre nahm H.-C. Schmitt regelmäßig an den Treffen des Rhein-Main-Exegesetreffens in Frankfurt/Sankt Georgen teil. Nie fehlte die BHS in seiner Aktentasche, und stets stellte er spannende Fragen, die die Diskussion voranbrachten, machte auf wichtige Aspekte aufmerksam, die den Referentinnen und Referenten weiterhalfen, und gerne ermutigte er mit Witz und Freundlichkeit die jüngeren Kolleginnen und Kollegen, auf ihrem Weg der alttestamentlichen Wissenschaft fortzuschreiten. Er selbst war ein Alttestamentler durch und durch, studierte, lehrte und forschte für viele Jahre im hessischen Marburg (1966-1979) und war stolz darauf, Schüler von Otto Kaiser zu sein. Zugleich war er in der EKHN ordiniert und hatte neben der fundierten Philologie immer auch die Theologie im Blick. 1979 zog es ihn nach Bayern, wo er bis 1987 in Augsburg wirkte. Von dort wurde er 1987 nach Erlangen an die Friedrich-Alexander-Universität berufen. Die dienstliche Emeritierung war nominell im Wintersemester 2006/2007, doch forschte und publizierte er weit über dieses Datum hinaus. Man kennt H.-C. Schmitt vor allem von seinen Arbeiten zu Entstehung und Theologie des Pentateuch und zur Prophetie. 27 Jahre lang wirkte er an der Herausgabe der ZAW mit. Seine freundliche Offenherzigkeit und seine klare Argumentation wird uns fehlen. Das RME wird ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. (Zum Nachruf des Fachbereichs Theologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 19. März 2020 Frau Prof. Dr. theol. habil. Maria Neubrand MC, o. ö. Professorin des Neuen Testamentes an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Theologischen Fakultät Paderborn. 1997 wurde sie in München zum Dr. theol. promoviert, sie arbeitete dann in Eichstätt und habilitierte sich 2005. Seit 2007 war sie Professorin für Neues Testament in Paderborn. Dort war sie von 2011 bis 2013 Rektorin der Katholisch-Theologischen Fakultät. Ihr Herzensanliegen war der jüdisch-christliche Dialog, vor allem auch eine Lektüre der christlichen Bibel, welche die ersterwählten Kinder Abrahams weder enterbt noch herabsetzt. 2019 wurde sie von Papst Franziskus als Konsultatorin in die vatikanische Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum berufen. – Das Rhein-Main-Exegesetreffen führte Prof. Dr. Maria Neubrand auf seiner Liste der “gelegentlichen Teilnahme” und wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren (Nachruf der Theologischen Fakultät Paderborn).
Am 17. Dezember 2019 verstarb Prof. Dr. Hermann Josef (Gerhard) Dautzenberg im 86. Lebensjahr. Lange Jahre lehrte er Biblische Theologie/Neues Testament an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Immer wieder nahm er auch an den Treffen der Rhein-Main-Exegetinnen und -Exegeten teil. Das Rhein-Main-Exegesetreffen wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. (Nachruf der Justus-Liebig-Universität Gießen)
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um sein verstorbenes Mitglied Prof. em. Dr. Hans-Winfried Jüngling SJ (* 12. Juli 1938 in Breslau; † 4. Oktober 2018 in Frankfurt am Main) – Am 4. Oktober 2018 ist Prof. em. Dr. Hans-Winfried Jüngling SJ im Alter von 80 Jahren verstorben. Er war bis 2006 Professor für Exegese des Alten Testaments an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen/Frankfurt am Main. Über Jahrzehnte hinweg hat er regelmäßig das Rhein-Main-Exegesetreffen mit seinem Wissen und seinen tiefgehenden Fragen bereichert. Wir werden ihn vermissen.
Die Mitglieder des RME werden Pater Jüngling ein ehrendes Gedenken bewahren. Wikipedia
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um sein langjähriges Mitglied
Prof. em. Dr. Dr. Heinz Giesen C.Ss.R (*22.03.1940). Prof. Giesen ist am 18. Juli 2016 verstorben. Solange er gesundheitlich dazu in der Lage war, hat er regelmäßig das Rhein-Main-Exegesetreffen besucht und durch Vorträge sowie zahlreiche Diskussionsbeiträge die Zusammenkunft bereichert. Die Mitglieder des RME werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen trauert um ihr langjähriges Mitglied Prof. Dr. Rolf Rendtorff, der in der Nacht zum 1. April 2014 verstorben ist.
Die Mitglieder des RME werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Die Mitglieder des Rhein-Main-Exegesetreffens trauern um ihren Kollegen, Herrn Prof. Dr. Friedrich Avemarie. Er verstarb am 12. Oktober 2012 völlig unerwartet im Alter von 51 Jahren an Herzinfarkt. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Forschung zum Neuen Testament und zum Antiken Judentum.
Das Rhein-Main-Exegesetreffen hat in seiner Sitzung am 10. November 2012 des Verstorbenen in Stille gedacht.